Für die Gewichte 1kg bis 9kg mit 20L-Flaschenbelastung ergab sich folgender grafischer Zusammenhang

Belast20

Die Abweichungen bis 5kg liegen im Mittel bei +10mg. Die vom Hersteller ausgewiesene Belastungsgrenze von 30kg je Waagschale wird bei der Belastung mit 20L-Flaschen (ca. 24,5kg Leergewicht) und 6kg Befüllung deutlich erkennbar. Es muß sich hier um ein konstruktives Merkmal handeln, da die aufgelegten Gewichte eigentlich durch das Substitutionsprinzip kompensiert werden müßten. Bei einer Grundbelastung mit ca. 24,5kg dürften die 9kg Eichgewichte nicht zu einer Belastungserhöhung auf den Waagebalken führen, da ebenfalls 9kg der Reitergewichte heruntergenommen werden. Somit stellt sich die Frage nach der konstruktiven Anordnung der Reitergewichte auf dem Waagebalken.

Die folgende Abbildung stellt den skizzierten Aufbau dieser Balkenwaage in Topansicht und Seitenansicht dar. Zudem ist aufgelistet aus welchen Reitergewichten innerhalb einer Dekade sich die jeweiligen Gesammtgewichte zusammensetzen.

Skizze der Balkenwaage

Hier zeigt sich auch die Ursache für die lineare negative Steigung in der Dekade 100g bis 900g. Alle Reitergewichte werden von einer Seite des Reiterarms abgehoben (asymmetrische, nicht zentrierte Anordnung) - dadurch kommt es zu Torsion bis zum Gleichgewichtsdetektor (kleiner runder Kreis in der Topansicht). Zudem befinden sich auf der rechten Seite der Reiterauflage nur Gewichte mit der Summe von 4599g und auf der linken von 5400g (von der Schneide aus betrachtet).

Der Parallelversatz im Diagramm der Wägereihe für 100g bis 900 g ist hier sehr gut zu erkennen. Beim Umschalten der Substitutionsmasse von 400g auf 500g werden die äusseren Gewichte ( 200g + 2x100g) wieder aufgelegt und ein zentrierter liegendes 500g-Stück abgehoben. Dadurch bedingt, sinkt die Hebelkraft am linken Reiterarm und somit die daraus resultierende Torsion um die Längsachse des gesamten Waagebalken.